FEUERIO präsentiert Büttennachwuchs

Die Eichbaum-Sitzung

Autor: Peter W. Ragge (pwr)

[…]Büttennachwuchs hat der Feuerio, zusammen mit bewährten Kräften, vereinsübergreifend bei der traditionellen Hans-Maurer- Sitzung präsentiert, die an ein 1982 verstorbenes Urgestein der Mannheimer Fasnacht und Träger des Bloomaulordens erinnert. Zwar wird der nach ihm benannte Preis für Büttenredner schon lange nicht mehr jede Kampagne, sondern nur noch alle paar Jahre verliehen. „Wir haben da einen Anspruch auf Exklusivität“, betonte Feuerio-Präsident Bodo Tschierschke. Man wolle jedoch weiter den Bütten-Nachwuchs fördern, „damit es nicht nur Handlungsreisende gibt, die Kommerz in die Fasnacht bringen“.

Aber an der schönen Tradition der Maurer-Sitzung hält der Feuerio stets fest – wie einst im alten „Habereckl“ eng, urig, gemütlich, zwanglos im restlos ausverkauften Saal vom Eichbaum-Brauhaus. Hier bewährte sich erstmals Feuerio-Kultusminister Michael Witt als sympathisch-lockerer Moderator, und Thomas Rittler sorgte für Musik – obwohl er an dem Abend Geburtstag hatte.

Gleich für den ersten Programmpunkt gibt es stehend Applaus, voller Respekt und Bewunderung: Chiara Belsanti und Lena Drogosch, zwei zehnjährige „Löwenjäger“-Gardemädchen, erobern

in der Rolle als „Gestresste Teenager“ sofort sämtliche Sympathien. Auch Muriel Strübbe fliegen viele Herzen zu. Die 15- jährige Tochter von „Stichler“-Vizepräsident Oliver Strübbe aus Sandhofen amüsiert nicht nur mit Versen, wie sich das Leben seit Uromas Zeiten geändert hat. Anrührend auch, wie sie ihre Gage, die sie für einen Auftritt bei einer Seniorensitzung bekommen hatte, für die sozialen Projekte des Prinzenpaares spendet.

Die in Mannheim geborene, nun in der Pfalz lebende Bauchrednerin „Brezelinchen“ Ulrike Weiß bietet zwar altbekannte spöttische Dialoge mit ihrer Puppe, aber herrlich ist der Part, zu dem sie sich Annegret und Christian Queißner aus dem Publikum holt – die sind beide echte Bühnentalente, machen hervorragend mit und bieten prima Grimassen zu den von Weiß gesprochenen Sätzen. Protokoller Alexander Fleck mit zu seinen scharfen Kommentaren über Bundes- und Landespolitik sowie den kirchlichen Missbrauchsskandal und Schadstoff-Debatten ganz aktuell eingebauten bissigen Versen zum „Loch“-Urteil in Sachen Kunsthalle und der klagenden Künstlerin sowie Jessica Weber als Ivanca Trump („Wunderbra, die Trumps sie leben high, high, high“) begeistern schließlich ebenso wie Stefan Hoock, Stefan Rinklef und Roberto Troncone als die „Drei Prinzen“, die den Abend mit dem Medley ihrer beliebtesten Titel aus den vergangenen Jahren und zwei Zugaben als Party enden lassen.

Eine besondere Ehrung erfährt an dem Abend Gerd Stolze, ist er doch nun seit zweimal elf Jahren Senatspräsident von Mannheims größter und ältester Karnevalsgesellschaft. „Eine Riesenleistung“, so Feuerio-Präsident Bodo Tschierschke. „Spaß hats immer gemacht, Spaß macht es weiter“ so Stolze.

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