Freundschaftstreffen in Villach – Traditionspflege seit Jahrzehnten

Freitag, 8. Oktober. Pünktlich um 08:00 Uhr treffe ich mit dem Kleinbus an der FEUERIO-Geschäftsstelle ein. Vorher bereits zugestiegen: Axel und Wolfgang, die sich den Platz mit heißen Frikadellen, Landjägern und Getränken teilen. Es steigen zu: Rolf mit einer Tüte Brötchen-Mix, Frank und Werner. Ziel: Villach in Kärnten, zum traditionellen Freundschaftstreffen, mit Abordnungen der Villacher Faschingsgilde und der Kölner BLAUEN FUNKEN.

Unabhängig von Raststätten, lediglich unterbrochen durch kurze Pausen und zum Tanken, kommen wir zügig voran. Nach ca. sieben Stunden Fahrt erreichen wir unser Ziel, werden von der Villacher Delegation herzlich begrüßt und streben umgehend der sehr schönen Hotelbar zum heißersehnten Willkommensbier zu. Auf unseren Zimmern finden wir als Willkommenspräsent ein Buch des „Apothekers“, eines Villacher Bütten-Asses. Inzwischen treffen auch die Kölner Freunde mit großem Hallo ein, und vereinzelt zeugen feucht-glänzende Augen von überschäumender Wiedersehensfreude.

Beim Abendessen im Steirer Hof sehen wir bestätigt, dass nur in Österreich Wiener Backhendl und Topfengerichte derart lecker zubereitet werden. Auch die anderen Speisen und das Ambiente tragen zu einem sehr schönen Auftakt bei, und natürlich klingt der Tag an der Hotelbar, dem zentralen Punkt des Freundschaftstreffens, aus.

Auch wer Villach mehrmals besucht hat, erlebt neues und interessantes anlässlich der Stadtführung am Samstagmorgen, mit einem überraschenden, dessen ungeachtet sehr willkommenen, Zwischenbier. Als Highlight erweist sich das Haus der Villacher Schlaraffen, welches regulär für Besucher nicht zugänglich ist.

Weiter geht’s zur Weinwanderung auf Burg Landskron. Der Winzer spiegelt seine Weine wider: Urwüchsig, unverfälscht – bei einem seiner Gewächse fühlt man sich in die Römerzeit zurückversetzt. Anschließend genießen wir im Gewölbekeller eine deftige Brotzeit, hausgemachte Fleischpflanzerln ungewöhnlicher Rezeptur und vom Winzer selbst gebackene Buchteln.

Burg Landskron, mit Weinprobe unter freiem Himmel, erweist sich als Programmpunkt, an den wir uns lange und gerne erinnern werden.

Den Samstagabend, als zentrales Ereignis des Freundschaftstreffens, genießen wir in der Zunftstube der Villacher Brauerei. Wir werfen uns in Schale – sprich unsere „Strampler“ und werden bestens bewirtet. Dankesreden und Freundschaftsbekundungen gehen so manchem ans Gemüt. Bei unseren Gastgeschenken dürfen die Jahresorden und vor allem Mannemer Dreck, auf den die Villacher Freunde voll abfahren, nicht fehlen.

Bruno Arendt, Landespräsident der Kärntner Faschingsvereine, stellt sein jüngstes Kind „Närrity“ vor – ein Wortspiel mit Charity. Nomen est omen. Alle Beiträge und Leistungen der Sitzungen werden kostenlos zur Verfügung gestellt, und die Erlöse fließen in einen Hilfsfonds. Fro Kuckelkorn, Ehrenpräsident der Kölner BLAUEN FUNKEN und der Chronist werden völlig überraschend zu Närrity-Botschaftern der Länder Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg ernannt, bleiben einzig in ihrem jeweiligen Bundesland und werden mit Ehrenurkunde und streng limitiertem Ordnen bedacht.

Auch dieser Abend klingt in der Hotelbar kurzweilig und fröhlich aus. Wir bedanken uns sehr herzlich bei unseren Gastgebern, denen es wieder gelungen ist unvergessliche Stunden zu bereiten und freuen uns auf das nächste Treffen, welches die Kölner Freunde ausrichten werden.

Wir Mannemer erwiesen uns als harmonische Crew. Ich danke besonders Axel für die Zurverfügungstellung seines Kleinbusses, nebst Sprit, Wolfgang, der das Pickerl und zudem freie, videoüberwachte Durchfahren an den Mautstellen beisteuerte, Rolf, der mit dafür gerade stand, dass wir nicht verhungern und Frank, der uns hervorragend kutschierte.

Schää war’s widder!

Gerd Stolze
Senatspräsident