„Mer sin ja all bekloppt“ – Freundschaftstreffen in Köln

Vom Rosenmontagszug 2018 – bereit für den Schredder

1,7 Milliarden Kölsch wurden im letzten Jahr in den Kölner Kneipen und Gasthäusern ausgeschenkt. Diese und noch viele weitere Informationen über die Geschichte der Domstadt am Rhein erfuhren die Teilnehmer des Freundschaftstreffens der drei großen Karnevalsgesellschaften Blaue Funken Köln, Villacher Narrengilde (Österreich) und FEUERIO Mitte Oktober in Köln.

Unter bewährter Leitung von Senatspräsident Gerd Stolze trafen ein repräsentativer Querschnitt aus Elferrat, Ältestenrat und Senat ihre fasnachtlichen Kolleginnen und Kollegen in der rheinischen Millionenmetropole. Sie staunten nicht schlecht über die karnevalistische Dimension, die sie in Köln erwartete.

„Mer sin ja all bekloppt“. So titelte das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ am 12.02.1996 in einer Reportage über Fro Kuckelkorn, Ehrenpräsident der Blauen Funken und ehemalige „Jungfrau“ des Kölner Dreigestirns. Er und sein Sohn Christoph, der Präsident des Kölner Festkomitees („KKM von Köln“) ist, präsentierten den Teilnehmern die Räumlichkeiten der obersten „Karnevalsleitung“ von Köln. Eine Wagenhalle, in der mehr als 30 Motivwagen stehen und 14 festangestellte Mitarbeiter/-innen bilden die Grundlage für die Organisation, unter deren Dach sich über 120 Karnevalsvereine befinden. Der Kölner Karneval ist für die Stadt, Gastronomie und Handel eine nicht mehr wegzudenkende Wirtschaftskraft, die über die sogenannte Umwegrentabilität weit über eine halbe Milliarde Euro pro Jahr in die Kassen von Kommune und Gewerbe bringt.

Der amtierende Präsident der Kölner Funken Artillerie blau weiß von 1870 e.V. Björn Griesemannempfing zuvor die Delegation im vereinseigenen Funkenturm. In geschichtsträchtiger Erläuterung kann der Kölner Karneval auf eine seit 1823 begründete Tradition zurückblicken, die anschaulich im Kölner Karnevalsmuseum auch wissenschaftlich aufbereitet ist.

So wurden die Mannheimer und Villacher Fasnachter auch mehrfach in die Kölner Geschichte eingeführt. Mit einer virtuellen Straßenbahnfahrt durch das Köln Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Blick in die Vergangenheit der viertgrößten Stadt Deutschlands geschärft.

Mit vielen neuen Eindrücken kehrten die Mannheimer Teilnehmer in ihre Heimatstadt zurück, wo sich im nächsten Jahr die drei befreundeten Vereine wieder treffen werden.

Oliver Althausen