„Närrischer Rundflug“ der Rhein-Neckar-Air mit dem Stadtprinzenpaar von Neuostheim über die Region

„Es ist mal ein ganz anderer Blickwinkel“

Autor: Peter W. Ragge (pwr)

Es müsste Routine für ihn sein, langweilig gar – aber von wegen: „Sensationell“ schwärmt der Mann, dessen Beruf das Fliegen ist, von einem ganz besonderen Flug: Vom City Airport Neuostheim aus durfte Stadtprinz Dirk II. gestern mit seiner Prinzessin Daniela I. zu einem „Närrischen Rundflug“ in einer Do 328 der Rhein-Neckar-Air abheben. Für beide eine Premiere – vom Mannheimer Flugplatz aus sind sie noch nie gestartet.

„Das ist nach Mannheimer Landrecht jetzt Tradition, wird in den Linienflugplan aufgenommen“, betont Feuerio-Elferrat Oliver Althausen. Als er 2011 Prinz war, fand erstmals ein „Närrischer Rundflug“ statt, damals noch in einer historischen Militärmaschine. Dass aber eine 32-sitzige Linienmaschine zur Verfügung gestellt wird, gibt es erst seit 2017 – also nun zum dritten Mal.

Reinhard Becker, Geschäftsführer vom Rhein-Neckar-Flugplatz, heißt die närrischen Gäste ebenso willkommen wie Dirk Eggert, Geschäftsführer der Rhein-Neckar-Air. „Es könnte ein bisschen wackeln“, warnt er – Linienmaschinen würden über den Wolken fliegen, doch nun bleibe man unter der Wolkendecke: „Sie wollen ja etwas sehen, aber da ist halt auch Wind“, so Eggert.

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350 Kilometer schnell

„Das wird bestimmt ganz, ganz, ganz toll“, freut sich Dirk II., gesteht aber auch: „Ich bin ein bisschen aufgeregt!“ Wenn er von Frankfurt nach Südafrika starte, sei man über Mannheim noch nicht so hoch: „Da kann ich die Quadrate sehen“, so der Lufthansa-Flugbegleiter. Aber er und Daniela I. freuten sich, nun mal die ganze Region von oben zu sehen.

Dann gibt es noch Sicherheitshinweise von Flugbegleiterin Melanie Wartenleben, sie prüft die Gurte – und schon gibt Flugkapitän Lars Jacobs Gas. 4200 PS treiben die zweimotorige Propellermaschine an, in weniger als 20 Sekunden ist sie von der Startbahn aus in der Luft.

Jacobs und Co-Pilot Max Meffert drehen Richtung Neckarau ab, man sieht das Großkraftwerk, den Stollenwörthweiher, den riesigen Waldpark. Schon ist die Maschine über dem Rheinauhafen – hier schaut Daniela I. genau hin, hat ihr Heimatverein „Sandhase“ dem doch seinen Jahresorden gewidmet. Etwa 350 Stundenkilometer schnell ist die Do 328 jetzt, in gut 700 Metern Höhe geht es entlang der A 6 („ausnahmsweise ohne Stau“, wie Eggert schmunzelnd sagt) zur Heimatgemeinde des Prinzen – Ketsch. Gleich darauf dreht der Pilot eine große Runde um den Schwetzinger Schlossgarten, der von oben ebenso herrlich anzusehen ist wie bei einem Spaziergang. Von den zahlreichen Feuerio-Elferräten an Bord der Maschine, sonst nicht gerade leise, hört man keinen Ton – gebannt schauen alle aus den ovalen Fenstern.

Als Heidelberg erreicht ist, warnt Eggert noch mal: „Im Odenwald ist mehr Wind, hier könnte es wackelig werden!“ Aber der Flug bleibt ruhig. Alle bestaunen das Heidelberger Schloss und den vorbeischlängelnden Neckar, der sich hier förmlich an die Berge schmiegt. Eigentlich sollte es jetzt schon zurückgehen – aber Pilot Lars Jacobs entscheidet sich anders, fliegt noch etwas entlang der Odenwaldkante, über viele Felder, Aussiedlerhöfe und die Gemeinden an der Bergstraße entlang bis zum Miramar und dem Waidsee in Weinheim. Da ist dann sogar die Sonne am Horizont zu sehen. Immer wieder neigt er die Maschine leicht, damit man aus den Fenstern nach unten sehen und viel erkennen kann.

Doch schneller als gedacht ist der Seckenheimer Wasserturm zu sehen, die schon aufgebauten Gerippe der Maimarkt-Zelthallen. „Welcome on Mannheim City Airport“ sagt der Pilot noch durch, dann gibt es Beifall für die sehr sanfte Landung.

Blick auf die Arena

„Großartig, ich bin noch ganz euphorisch“, äußert Dirk II. dankbar. „Super, wunderschön“, schließt sich Daniela I. an: „Es ist mal ein ganz anderer Blickwinkel, die Stadt von oben zu sehen“, sagt sie strahlend. „Traumhaft schön“ sei es, und sie habe die SAP Arena gesehen, „meine Heimat“, so die Mitarbeiterin im „MM“-Kundenservice, die zudem dort für den Sicherheitsdienst arbeitet und großer Adler-Fan ist. „Von oben hat man gesehen, wie groß die Metropolregion Rhein-Neckar ist“, betont der Prinz: „Ich sehe ja oft die Region Frankfurt von oben, dem müssen wir als Mannheim und seine Region nicht nachstehen“, bekräftigt er. „Vielleicht fliege ich mal von hier nach Berlin“, so der Prinz.

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