Reifeprüfung am Backofen bestanden

„Reifeprüfung“ nennt es Feuerio-Präsident Bodo Tschierschke. Die aber hat Prinz Naro I. „mit Bravour gemeistert“, wie ihm Julia Neuer, die Veranstaltungsleiterin vom Dorint-Kongressshotel, bescheinigt. Problemlos löst der Prinz die drei von ihr gestellten Aufgaben, weshalb er nun bis Aschermittwoch in dem Vier-Sterne-Haus logieren darf.

Das Hotel stellt dem Regenten seit 2009 eine großzügige Suite und den kompletten Service des Hauses kostenlos zur Verfügung, daneben ein weiteres Zimmer für Fahrer und Adjutant der Feuerio- Prinzengarde. Für Naro ist es selbstverständlich, dass auch seine Ehefrau kommen darf. Sein Vater und seine beiden Söhne sind sogar eigens bei dem traditionellen „Prinzeneinzug“ dabei, um zu sehen, wie gut Naro die

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Familienehre hochhält und das stets strenge Aufnahmeritual bewältigt.

Exklusiver Kreis

Julia Neuer verlangt von ihm zunächst, den komplizierten, dem Sponsor geschuldeten Satz seines Mottos dreimal als Schnellsprecher aufzusagen. „Ich bin Naro der Erste von B und von X, Ich blick’s ohne Tricks immer fix wie nix“ – das klappt prima. Und natürlich bewährt der Italiener sich am Ofen des Hotels dann auch als Pizzabäcker, so dass er den Zimmerschlüssel und einen Bademantel erhält.

Steffen Baumann, der 2014 im Amt war, heißt Naro dann im „exklusivsten, erlauchtesten, sagenumwobendsten Kreis von Mannheim“ willkommen – dem der Ex-Prinzen des Feuerio. Ihr Sprecher Manfred Corr, der 1982 als Stadtprinz regierte, bricht dann mit einem Tabu, weil er das Eingeständnis formuliert: „Wir haben auch schon schlechte Prinzen gehabt!“ Doch ehe Corr sich um Kopf und Kragen redet, gibt’s einen Tusch von Musiker Joachim Schäfer und dann einen heftig und mit stehendem Applaus beklatschten Beitrag von Oliver Althausen (Prinz 2011), der mit sehr treffenden, mal liebevollen und mal ironisch-spöttischen Versen alle noch lebenden Prinzen porträtiert.

Autor: Peter W. Ragge (pwr)