Staatssekretärin Tina Dais verstorben

Schwer vorstellbar, dass man ihrem fröhlichen, ungezwungenen Lachen, ihrem ansteckenden Optimismus, ihrem Einsatz mit sympathischer Leichtigkeit nie mehr begegnen wird: Christina Dais ist gestorben. Die Eventmanagerin, Schauspielerin und Fasnachterin wurde nur 64 Jahre alt – und selbst dieses Alter sah man ihr eigentlich nie an. Lange hat sie gekämpft, geglaubt, gehofft und gelitten, bis eine heimtückische Krankheit sie doch besiegte.

Schon in jungen Jahren bewegte sie sich sicher auf Bühnen, siegte bei diversen Miss-Wahlen. 1979 wurde sie sogar Disco Queen in Philadelphia (USA) – als Erstplatzierte von 52 000 Teilnehmerinnen. Aber derart oberflächliche Wettbewerbe sah sie nur als Sprungbrett. Einerseits absolvierte sie eine Berufsausbildung als Groß- und Außenhandelskauffrau und arbeitete in diesem Beruf, andererseits bildete sie sich immer wieder weiter, belegte Kurse bei privaten Schauspielschulen, absolvierte Volontariate bei einer Produktionsfirma sowie einem privaten Radiosender, lernte Sprachen, belegte Kurse in Unternehmensführung.

Oststadttheater und „Tatort“

So wurde aus ihr ein Multitalent. Im Mannheimer Oststadttheater spielte sie im „Tatort“, ebenso wie in Vorabendserien oder Werbespots. Zuletzt stand sie aber nicht mehr so oft auf der Bühne, sondern dahinter – als Inhaberin ihrer 1986 gegründeten Eventagentur, als Managerin, als Organisatorin von Veranstaltungen. Und sie steuerte die Auftritte ihres Mannes Werner Dais, eines seit Jahrzehnten in der Region sehr gefragten DJs, den sie mit 17 Jahren kennenlernte und mit dem sie 46 Jahre zusammen war.

Eine Leidenschaft hat das Ehepaar verbunden: die Fasnacht und der Feuerio. So wurde aus Tina Dais eine Staatssekretärin des Elferrats, Mitglied der Feuerio-Singer und wichtige Säule der legendären Damensitzung des Feuerio, für die sie Künstler besorgte, humorvolle Sketche schrieb und bei der sie auch auftrat. Immer mehr pflegte Tina Dais zuletzt ihre große Liebe zur Fotografie, indem sie Hochzeiten und Firmenfeiern auf emotional-lebendige Weise festhielt. Und dann waren da noch ihre Hunde, mit denen und für die sie auf viele Messen und Hundeausstellungen fuhr, die sie ausbilden und züchten wollte.

(Artikel des Mannheimer Morgen)