Los ging`s bei bei herrlichem Spätsommerwetter an unserer Geschäftsstelle. Eine muntere Truppe von Feuerianern bestieg kurz vor 8.00 Uhr den Bus der Fa. Beck. Unser Fahrer Martin begrüßte uns herzlich. Eine närrische Zahl von leider nur 22 Teilnehmern freute sich auf den Tag. Dank frischer Brezeln und einem Glas Sekt für den Kreislauf (ein großes Dankeschön an die Spender Alex und Michael Witt), war die Busfahrt recht kurzweilig und die Stimmung von Anfang an sehr gut.
Schnell und pünktlich um 10.00 Uhr waren wir in Straßburg angekommen und unser Guide stieg zu uns in den Bus. Die Stadtrundfahrt ging vorbei an der Universität zur ersten Station – einem kleinen Zoo mit der Besonderheit, dass hier viele Störche nisten, die ihre verschmutzten Nester nicht komplett neu anlegen, sondern immer wieder auf den alten Nestern neues Geäst ablegen. Dadurch entstehen meterhohe Nester – ein außergewöhnlicher und sonderbarer Anblick.
Weiter ging es dann zu einer wunderschön angelegten Parkanlage mit einer Orangerie im Zentrum, die zur Überwinterung von exotischen Pflanzen wie auch für Konzerte genutzt wird. Zu ihr führen sternförmig weiße Kieselwege gerahmt mit bunten Blumenrabatten. Die dazwischenliegenden Grünflächen sind mit seltenen blühenden Pflanzen und Bäumen sowie mit einem großen mehrstöckigen Springbrunnen aufgelockert. Der Garten wurde von einer Gemahlin Napoleons zur Erholung der Bürger angelegt. Auch wir nutzten dieses Angebot bei diesem herrlichen Wetter und ließen uns Zeit zum Verweilen und genießen. Viel zu schnell mussten wir weiter.
Mit dem Bus ging es dann vorbei an den Villen des Diplomatischen Corps mit den Bauten des Europäischen Parlaments, des Europarats und des neuen Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte. Diese Gebäude liegen zwischen der Parkanlage und der Ill. Schon beim flüchtigen Anblick lässt es sich erahnen, wie viel Geld in diese pompösen Gebäude investiert wurde und auch weiter investiert wird. Und es ruft ein Kopfschütteln beim Steuerzahler hervor, wenn man hören muss, dass diese Gebäude von den Europa-Politikern nur an wenigen Tagen im Monat genutzt werden.
Auf dem Weg zum Deutschen Stadtviertel sind wir an den ersten Sozialbauten Straßburgs vorbeigefahren. Gut erhaltene Reihenhäuser mit Gärten, in denen Großfamilien ein begrenztes Wohnrecht zu günstigen Mieten haben. Wenn die Kinder erwachsen sind, werden die Wohnung an andere bedürftigen Familien mit kleinen Kindern weitergegeben.
Wir erreichten dann das Deutsche Stadtviertel mit den breiten Prachtstraßen gesäumt von großen Gebäuden im Jugendstil. Diese Bauten wurden vom preußischen Kaiser Wilhelm I finanziert, als Elsass-Lothringen von 1871 – 1919 zum Deutschen Reich gehörte.
Es folgte die Busfahrt in Richtung Altstadt. Da wir keine Einfahrtgenehmigung hatten, sind wir vom Busparkplatz aus zu Fuß entlang der Ill – in die Altstadt spaziert. Der Vorteil war, dass wir beim Gang durch die engen Gassen viele malerische Ecken und Fachwerkhäuser mit kleinen schmucken Lokalen und Geschäften gesehen haben und wir konnten uns das frühere Leben in dieser Stadt lebendig vorstellen. Allerlei Wissenswertes haben wir von unserem Guide erfahren, der uns auch in die Gassen führte, in denen der romantische und viel besuchte Weihnachtsmarkt stattfindet und er schilderte uns in anschaulichen Stimmungsbildern von diesem Ereignis. Sofort haben sich einige aus unserer Gruppe vorgenommen, dieses Jahr den Weihnachtsmarkt in Straßburg zu besuchen.
Unser Gang durch die Altstadt endete am Münster und dankenswerterweise führte uns dann der Guide zum Mittagessen ins Lokal Le Clou. In dieser typischen französischen Winstub genossen wir die erste Pause bei wunderbarem Zwiebelkuchen und Elsässer Spezialitäten. Nach dem Mittagessen gingen wir in verschiedenen Gruppen durch die Altstadt – natürlich war das Münster eine attraktive Sehenswürdigkeit – und genossen an diesem herrlichen Tag Kaffee und Kuchen bzw. das Eis im Freien. Wie im Flug verging die Zeit und es hieß um 15.00 Uhr: „Schiff ahoi und ab aufs Boot“. Alle waren pünktlich und so konnten wir in einem Panoramaboot auf der Ill die Altstadt „Petite France“ aus einer ganz anderen Perspektive genießen. So hätte es weitergehen können. Aber nach 1 Stunde mussten wir von Bord und hatten Zeit zur freien Verfügung.
Pünktlich um 18.00 Uhr fanden sich alle wieder am Busbahnhof ein. Denn jetzt wartete ein weiteres Highlight auf uns – das Abendessen. Eine Busfahrt von ca. ½ Stunde führte uns in elsässische Dorf La Watzenau. Unser kulinarischer Berater Francois Busch hatte ein hervorragendes Speiselokal ausgewählt „Au Pont de L`Ill“. In einem wunderschönen Ambiente genossen wir ein köstliches Abendessen – ein wahrer Gaumenschmaus. Wir hatten viel zu erzählen von einem ereignisreichen Tag und schon bald hieß es Abschied nehmen und wir mussten die Heimreise antreten. Ein großes Dankeschön geht an unseren Busfahrer Martin, der uns souverän und sicher wieder nach Hause brachte.
Dieser Ausflug – ein Highlight in unserem diesjähren Senatsprogramm – fand so viel Anklang bei den Teilnehmern, dass wir gebeten wurden, im nächsten Jahr wieder eine Tagesfahrt zu organisieren.
Gisela und Dr. Bernward Sojka